Wie konventionelle Bundeswertpapiere werden Grüne Bundeswertpapiere nach ihrer Emission an der Börse gehandelt. Sie unterliegen damit ebenso einem Kursrisiko und können während ihrer Laufzeit an Wert gewinnen, aber auch verlieren. Meist beeinflussen Änderungen des Renditeniveaus am Rentenmarkt allgemein den Kurs von Bundeswertpapieren. Da Grüne Bundeswertpapiere durch das Zwillingskonzept konventionellen Zwillingen sehr stark ähneln, reagiert ihr Kurs sehr ähnlich wie der ihres Zwillings.
Wie ihre konventionellen Zwillinge, die klassischen Bundeswertpapiere mit gleicher Fälligkeit, unterliegen Grüne Bundeswertpapiere Kursrisiken. Mit ihnen lassen sich Kursgewinne, aber auch -verluste erzielen. Sie bieten im positiven Zinsumfeld grundsätzliche eine jährlich fixe Zinszahlung - den Kupon.
Auch nach dem Kauf sorgen Änderungen der Rendite am Markt in der Regel dafür, dass ihr Börsenkurs während der Laufzeit täglich schwankt. Das ist insbesondere dann relevant, wenn die Bundesanleihen schon vor ihrer Fälligkeit verkauft werden sollen. Anlegern, die die künftige Renditeentwicklung am Rentenmarkt richtig einschätzen, eröffnen sich so Chancen auf Kursgewinne, andererseits können aber auch Kursverluste entstehen.
Dabei gilt generell folgende Regel:
Steigt die Rendite am Markt, fällt der Kurs – sinkt die Marktrendite, steigt der Kurs.
Entwicklung Rendite am Rentenmarkt | Kursentwicklung Gründe Bundeswertpapiere | Erläuterung |
↑ | ↓ | Bei steigender Markt-Rendite sinken die Kurse. |
→ | → | Bei konstanter Markt-Rendite bleiben die Kurse unverändert. |
↓ | ↑ | Bei sinkender Markt-Rendite steigen die Kurse. |
Das Ausmaß der Kursreaktion hängt dabei von der Ausstattung der Anleihe ab: Je länger die Restlaufzeit und je niedriger der Kupon des Grünen Bundeswertpapiers, desto stärker reagiert sein Börsenkurs gewöhnlich auf Änderungen der Renditen am Rentenmarkt. Eine 30-jährige Grüne Bundesanleihe dürfte im Kurs somit stärker schwanken als eine 5-jährige Grüne Bundesobligation, ein Wertpapier mit 1 % Kupon stärker als eines mit 2 % jährlicher Zinszahlung.
Unabhängig von den Kursbewegungen bieten Grüne Bundeswertpapiere grundsätzlich allen Anlegern regelmäßige Zinserträge.
Am Kapitalmarkt hat sich ein vergleichsweise höherer Kurs für Grüne Bundeswertpapiere gegenüber ihren konventionellen (ohne grüne Berichterstattung) Zwillingen entwickelt. Ihre Rendite fällt geringer aus. Käufer Grüner Bundeswertpapiere verzichten somit auf einen kleinen Teil ihres Ertrages zugunsten einer Mittelverwendung ihrer Anlagegelder für Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz.
Diese Renditedifferenz wird "Greenium" genannt. Sie kann als der Wert einer grünen Geldanlage im Vergleich zu einer gewöhnlichen Geldanlage angesehen werden. Dank des Zwillingskonzepts ist sie erstmals direkt als Renditeunterschied zwischen beiden Zwillinganleihen transparent ablesbar.