Ein repräsentativer Teil der Mitglieder der Bietergruppe meldet auf freiwilliger Basis seine Handelsgeschäfte in Bundeswertpapieren (Bubills, Schätze, Bobls, Bunds, Grüne und inflationsindexierte Bundeswertpapiere) – kategorisiert nach gehandeltem Bundeswertpapier-Typ, nach Region und Institutionsform des Handelspartners. Anhand der Handelsvolumina und Nettopositionen lassen sich daraus grobe Strukturen des Sekundärmarktgeschäfts erkennen.

So entspricht bspw. eine Nettoposition von -22 Mrd. Euro ggü. Brokern einer um 22 Mrd. Euro höheren Summe von Käufen der Bieterbanken bei Brokern als Verkäufen an Broker. Die hier veröffentlichten Handelsdaten sind vorläufig, da verspätete Nachmeldungen zu Korrekturen führen können.

Handelsvolumen im Jahresvergleich 2023 vs. 2022

Mrd. €20232022
(Brutto-)Handelsvolumen6.6166.636
Netto-Handelsvolumen352319

Das für 2023 gemeldete Handelsvolumen erreichte mit 6.616 Mrd. Euro nahezu das überdurchschnittlich hohe Vorjahresniveau von 6.636 Mrd. Euro. Zugleich stieg im Jahresverlauf das Volumen der handelbaren Bundeswertpapiere (ohne Eigenbestand des Bundes) um fast 9 Prozent auf 1.635 Mrd. Euro. Die Umschlagshäufigkeit, welche angibt, wie oft ein Bundeswertpapier im Schnitt seinen Besitzer wechselt, sank von 4,4 im Vorjahr auf 4,0 in 2023.

Finanzierungsinstrumente 2023

Handelsvolumen - Instrumente

Der sechste Anstieg und das vierte Rekordvolumen in Folge belegen beim Handel mit Unverzinslichen Schatzanweisungen das hohe Interesse der Investoren im Geldmarktbereich. Eine Rendite von 3,3 % im Jahresmittel 2023 und das zweithöchste Umlaufvolumen seit 2005 dürften hier wesentliche Treiber sein. Stetig weiter aufwärts zeigt auch der Trend beim Handel mit Grünen Bundeswertpapieren. Vom Höchstwert des vergangenen Jahres nahm er jedoch nur 8 % zu während das ausstehende Volumen um fast 50 % stieg. Den höchsten prozentualen Zuwachs im Handel erzielten Bundesobligationen mit 15 %. Wie in bisher jedem Jahr, waren sie auch 2023 das am zweithäufigsten gehandelte Bundeswertpapier. Trotz einer Zunahme um 10 % erzielten die Bundesschatzanweisungen traditionell erneut nur das dritthöchste Handelsvolumen aller Bundeswertpapiere. Sie und die Bundesobligationen erreichten jeweils die zweithöchsten Umsätze seit Statistikbeginn 2005.
Die Umsätze der 10-jährigen Bundesanleihen sanken 2023 um 9 %, machen aber weiterhin in etwa das Doppelte des Handels mit Bundesobligationen aus. 30-jährigen Bundesanleihen wurden 6 % weniger gehandelt, aber dennoch mit dem dritthöchsten Volumen der Statistik. Einzig der Handel mit inflationsindexierten Bundeswertpapieren nahm deutlich zweistellig um 30 % ab. Als einziges Bundeswertpapier lag ihr Handelsvolumen 2023 unter dem Mittelwert der letzten drei Jahre und ihr umlaufendes Volumen unter Vorjahresniveau.

Brutto-Handel (in Mrd. €)20232022
Bobl1.3781.197
Bubill691645
Bund102.7362.997
Bund30588624
Green8175
ILB106151
Schatz1.037946

Netto-Handelsvolumen - Instrumente

Netto-Handel (in Mrd. €)20232022
Bobl3829
Bubill163166
Bund108058
Bund302212
Green34
ILB51
Schatz4149

Regionen 2023

Handelsvolumen - Regionen

Unter den bedeutenden Handelsregionen wurden 2023 einzig im €raum 11 % mehr Bundeswertpapiere gehandelt als im Vorjahr, das dritthöchste Volumen der Statistik. Handelspartner aus Asien und dem mit Abstand bedeutendsten übrigen Europpa (Staaten außerhalb des Euroraums) tätigten marginal weniger Umsätze. Amerikanische Kontrahenten handelten 10 % weniger. Auf dem zweithöchsten Niveau seit Statistikbeginn übertrafen sie nach dem Vorjahr jedoch erneut die 1 Bio. Euro-Marke. Arabische und afrikanische Handelspartner setzen zusammen lediglich 1 % der Bundeswertpapiere um.

Brutto-Handel (in Mrd. €)20232022
Afrika23
Amerika1.1131.231
Arabische Staaten3613
Asien348366
Euroraum1.8331.648
übriges Europa3.2853.374

Netto-Handelsvolumen - Regionen

Erstmals seit 2019 wurden im 'übrigen Europa' mit 165 Mrd. € per Saldo wieder mehr Bundeswertpapiere gekauft als in der bis dahin wichtigsten Absatzregion, dem €raum mit 104 Mrd. €. Im Volumen von 66 Mrd. € konnten amerikanische Kontrahenten ihre Nettokäufe auf einen neuen Höchstwert mehr als vervierfachen. Hier besteht weiterhin eine starke Korrelation mit den Hedgefondsaktivitäten. Asiatische Kontrahenten reduzierten ihre Nettokäufe dagegen um 60 % auf 15 Mrd. €. Aus Afrika und arabischen Staaten wurden per Saldo erneut nur niedrige einstellige Milliardenbeträge gekauft.

Netto-Handel (in Mrd. €)20232022
Afrika11
Amerika6614
Arabische Staaten14
Asien1538
Euroraum104156
übriges Europa165106

Institutionen 2023

Handelsvolumen - Institutionen

Bei der Unterscheidung nach Institution steigerten Banken mit 19 % am stärksten ihre Handelsaktivitäten. Seit 5 Jahren erhöhen bereits Pensionsfonds ihre Umsätze in Bundeswertpapieren – 2023 um 9 %. Die Umsätze über Broker verharrten auf Vorjahresniveau. Mit Asset Managern und Hedgefonds verzeichneten 2023 die beiden Umsatztreiber der letzten drei Jahre marginale Rückgänge im Handelsvolumen – beide jedoch jeweils auf ihrem zweithöchsten Niveau seit Statistikbeginn. Die Umsätze von Versicherungen und Zentralbanken büßten jeweils 24 und 20 % ein und lagen mehr als 10 % unterhalb des dreijährigen Mittels während Asset Manager, Banken und Hedgefonds dieses jeweils mit mehr als 30, 40 und 50 % am deutlichsten übertrafen.

Brutto-Handel (in Mrd. €)20232022
Asset Manager2.0052.057
Banken1.2111.018
Broker1.6731.672
Hedgefonds971988
Pensionsfonds9587
Sonstige5960
Versicherungen3749
Zentralbanken566706

Netto-Handelsvolumen - Institutionen

2023 ist das Jahr der Nettoabsatzrekorde: Gleich 4 der 8 Kontrahententypen kauften auf Rekordniveau. Analog der Bruttohandelsaktivitäten dominieren Asset Manager mit Nettokäufen von 125 Mrd. €. Erstmals seit 2005 schaffen sie es, die Zentralbanken als bedeutendste Käufer abzulösen. Letztere erwarben per Saldo für ihre Verhältnisse eher durchschnittliche 116 Mrd. €, etwa die Hälfte des Vorjahresvolumens. Banken erreichten mit 45 % höheren Käufen als im Vorjahr ihre neue Bestmarke von 82 Mrd. €. Hedgefonds versechsfachten ihre Nettokäufe aus dem Vorjahr auf 63 Mrd. € und Pensionsfonds erreichten mit stetigen Zuwächsen seit 2019 ebenfalls ihre höchsten Nettokäufe in Höhe von 20 Mrd. €. Für Versicherungen bedeuteten Nettokäufe von fast 6 Mrd. € immerhin das dritthöchste Niveau seit Statistikbeginn, Sonstige Investoren kauften netto Bundeswertpapiere im Nominalwert von rund 10 Mrd. €.

Netto-Handel (in Mrd. €)20232022
Asset Manager12591
Banken8256
Broker-71-98
Hedgefonds6310
Pensionsfonds2117
Sonstige107
Versicherungen68
Zentralbanken116228